Kapitel 5: Salze in der Ernährung – wo liegen die Risiken und wo der Nutzen?
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Natriumchlorid, Kalium,Magnesium:

Netzhauterkrankungen, Sehstörungen, Sehschwäche


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1. Im Hinblick auf Kochsalz haben unsere Augen zwei Schwachstellen

 

  1. Ein hoher Blutdruck kann die Netzhaut (Retina) schädigen.
  2. Da unser Auge zum großen Teil aus Wasser besteht, reagiert es empfindlich auf hohen Salzkonsum.
    abstand

Auge_Kochsalz

Das Fachausdruck für Netzhauterkrankungen durch Bluthochdruck lautet „hypertensive Retinopathie“. Auslöser ist entweder ein chronischer oder ein plötzlich stark erhöhter Blutdruck. Dies führt zu den gleichen arteriosklerotischen Veränderungen wie in anderen Gefäßen, nur dass in diesem Fall die Netzhaut von einer Mangelversorgung oder sogar vom Verschluss der Kapillaren betroffen ist. Die Folgen sind Netz- und Sehnervschäden, Einblutungen, Schwellungen der Netzhaut und damit verbundene Sehstörungen bzw. schwere Augenerkrankungen wie Grüner Star (Glaukom). Aus diesem Grund sollte sich jeder mit dauerhaft stark erhöhtem Blutdruck regelmäßig von einem Augenarzt untersuchen lassen.

Beachtet werden sollte auch, dass das Auge das wasserreichste Organ ist. Der Glaskörper, der fast zwei Drittel des inneren Auges ausfüllt, besteht zu 98-99 % aus Wasser. Störungen im Wasserhaushalt können sich deshalb auch negativ auf die Sehkraft auswirken.

Bei trockenen Augen wiederum steigt der Salzgehalt in der Tränenflüssigkeit an (Hyperosmolarität). Dadurch reiben die Kristalle an der Augenoberfläche und dies kann zu erheblichen Irritationen und Entzündungen führen.

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2. Salz als Risikofaktor für den grauen Star

 

Im Jahr 2000 veröffentlichte R. G. Cumming von der Universität Sydney eine populationsbasierte Querschnittsstudie, mit dem Ergebnis, dass

  • es eine klare Korrelation zwischen einer hohen Natriumaufnahme
  • und der Entwicklung von Grauem Star (Katarakt) gibt

Ihre Studie[1. Cumming, Robert G., et al. Dietary Natriumaufnahme und Katarakt: die Blue Mountains Eye Study. American Journal of Epidemiology, Vol. 151, 15. März 2000] umfasste 2873 Teilnehmer im Alter von 49 und 97 Jahren.

Als Ergebnis stellten die Forscher fest, dass Probanden mit einer Natriumaufnahme von 3000 mg / Tag oder mehr, etwa doppelt so häufig an einer hinteren Schalentrübung (Cataracta subcapsularis posterior) erkrankten, als Teilnehmer mit einer Aufnahme von 1270 mg / Tag oder weniger.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen 2015 koreanische Forscher[3. Bae JH, Shin DS, Lee SC, Hwang IC, „Sodium Intake and Socioeconomic Status as Risk Factors for Development of Age-Related Cataracts: The Korea National Health and Nutrition Examination Survey“, PLoS One. 2015 Aug 19;10(8):e0136218. doi: 10.1371/journal.pone.0136218. eCollection 2015], die Daten des „Korea National Health and Nutrition Examination Survey“ von  insgesamt 12.693 Teilnehmern auswerteten. Die Natriumaufnahme wurde mittels der fraktionelle Natriumexkretion ermittelt, einem sehr genaues Verfahren. Der Studienautor schreibt: „Unsere Ergebnisse liefern weitere Beweise dafür , dass eine salzarme Diät zur Verhinderung von Katarakt nützlich sein kann.“

Die unteren Grafiken zeigen, den deutlichen Zusammenhang zwischen dem Alter (A), der Natriumausscheidung (B) und der Entwicklung von Grauem Star.

Bildquelle:[2. http://journals.plos.org/plosone/article/figure/image?size=large&id=info:doi/10.1371/journal.pone.0136218.g002]

Copyright, Layout, Text, Grafik: Claus Barta

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