kap_1_1.

1_n 2_n 3_n 4_n 5_n 6_n 7_n 8_n 9_n 10_f

Lösung 3: Salzersatz der natriumarm ist, dafür mehr Kalium und Magnesium enthält


 

Soviel hat ein durchschnittlicher Erwachsener an diesen
wichtigen Mineralien in seinem Organismus

Natrium

Kalium

Magnesium

Finnland – ein Land wird durch Salzersatz wesentlich gesünder


Es sieht aus wie Kochsalz, schmeckt wie Kochsalz, enthält aber hohe Anteile an Kalium und Magnesium

Diese Internetseite befasst sich umfassend mit den Vorteilen von Kalium und Magnesium befasst. Dabei sind diese Ersatzsalze keine „Light-Version“ von Kochsalz; wir benötigen sie dringend als Gegengewicht zum Überangebot an Natrium; zusätzlich kann man damit eine mögliche Versorgungslücke bezüglich zweier unserer wichtigsten Mineralien schließen.

Vergleicht man den heutigen Salzverzehr mit dem unserer Vorfahren, die keinen Zugang zu Kochsalz hatten, nehmen wir mit unserer modernen Ernährung etwa 10-mal mehr NaCl am Tag auf, während die Kalium- und die Magnesiumzufuhr nur noch etwa 30 % der ursprünglichen Menge betragen.[8. L. Frassetto, R. C. Morris Jr., D. E. Sellmeyer, K. Todd, A. Sebastian, „Diet, evolution and aging. The pathophysiologic effects of the post-agricultural inversion of the potassium-to-sodium and base-to-chloride ratios in the human diet“, Eur J Nutr. 2001 Oct;40(5):200-13. Internet: http://connection.ebscohost.com/c/articles/5980581/diet-evolution-aging-pathophysiologic-effects-post-agricultural-inversion-potassium-to-sodium-base-to-chloride-ratios-human-diet (Stand: 11.2014).], [9. Michael Zimmermann, Hugo Schurgast, Uli P. Burgerstein, Burgersteins Handbuch Nährstoffe, Haug Verlag (2007).] Ein sprunghafter Anstieg der Salzzufuhr fand für die breite Bevölkerung vor allem in den letzten zwei Jahrhunderten statt, sodass es unwahrscheinlich ist, dass bereits eine genetische Anpassung stattgefunden hat.

  • Überspitzt formuliert, ist dieses Missverhältnis wenig „artgerecht“, was sich auch in Problemen hinsichtlich des Bludrucks, der Nieren oder des Säuren-Basen-Haushalts niederschlägt.
  • Die Balance wird zusätzlich dadurch gestört, dass eine erhöhte Natriumchloridaufnahme die Urin-Calcium-Ausscheidung und damit die Knochenentkalkung fördert. Kalium und Magnesium werden zu Neutralisationszwecken benötigt und als Säuren-Basen-Verbindung mit ausgeschieden.
  • Kalium, Magnesium und Natrium sind gleichzeitig Gegenspieler und Teamplayer im Wasserhaushalt, im Säuren-Basen-Haushalt, im Energiestoffwechsel, für reibungslose Nerven- und Muskelfunktionen, bei der Regulation des Blutdrucks und in vielem mehr.
Neben der erhöhten Ausscheidung Kalium und Magnesium aufgrund von zuviel Natriumchlorid gibt es auch Zusammenhänge, die ihre Verwertung reduzieren bzw. fördern:
  • Bei gleichzeitiger Zuführung von Kalium und Magnesium verbessert sich die Magnesium-Resorption im Tierversuch um 40%.
  • 38-42% der Patienten mit einem Kaliummangel haben auch einen Magnesiummangel.
  • Fehlt Magnesium, führt dies im Tierversuch zu einem geringeren Kaliumgehalt im Skelettmuskel – und das trotz ausreichender Zufuhr von Kalium. Dies wiederum bewirkt eine Zunahme von Natrium und Kalzium innerhalb der Zelle.
  • Die Natrium-Kalium-Pumpe, die wesentlich für die Zellenergie und den intrazellulären Kaliumgehalt ist, vermindert ihre Aktivität, wenn der Magnesiummangel von längerer Dauer ist.
  • Magnesium fördert im Natrium-Kalium-Chlorid-Co-Transportsystem die Aufnahme von Kalium in die Zelle.
Nach: W. Marktl, „Physiologie der Interaktion zwischen Kalium und Magnesium“, Journal für Mineralstoffwechsel 2003; 10 (Sonderheft 1), S. 5-7

 

 

Natrium, Kalium und Magnesium im Stoffwechsel

 Viele Aufgaben werden von diesem Trio entweder gemeinsam oder antagonistisch gemeistert. Man muss es den Entwicklern von Pan-Salz und den finnischen Gesundheitsbehörden hoch anrechnen, dass sie solche Zusammenhänge bereits in 1970er Jahren nicht nur erkannt, sondern auch umgesetzt haben.

Funktion

Natrium-
ionen

Kalium-
ionen

Magnesium-
ionen

Blutdruck

Anstieg

Senkung

Senkung

Elastizität der Blutgefäße

Senkung

Anstieg

Anstieg

Regulation des
Wasserhaushalts

bindet Wasser

fördert die Ausscheidung

über die Kalium-Natrium-Pumpe beteiligt

Knochendichte

Reduktion1

Anstieg

Anstieg

Stressbewältigung,
emotionale Probleme

Anstieg1

Reduktion

Reduktion

Nieren- und Harnwegsprobleme

Anstieg1

Senkung

Senkung

Regulation des
Säuren-Basen-Haushalts

beteiligt

beteiligt

beteiligt

elektrische Erregung von
Nerven- und Muskelzellen

beteiligt

beteiligt

beteiligt

Nährstoff- und
Sauerstoffzufuhr der Zelle

beteiligt

beteiligt

beteiligt

Entgiftung der Zelle

beteiligt

beteiligt

beteiligt

Zellkommunikation, Hormon-,
bzw. Neurotransmitter-freisetzung

beteiligt

beteiligt

beteiligt

Aktivierung von Enzymen

beteiligt

beteiligt

beteiligt

Allergieschutz

beteiligt

1 wenn zu viel Natrium in Form von Kochsalz zugeführt wird

In Finnland begann man bereits Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts mit gezielten Maßnahmen zur Salzreduktion.

 

Finnland_Baettre_Val
Kochsalzarme Lebensmittel dürfen z.  B. das Herzsiegel mit der Aufschrift „bessere Wahl“ verwenden.
Weitere Maßnahmen waren intensive Medienkampagnen und die Entwicklung von „Pansalz“, bei dem knapp die Hälfte des Natriumchlorids durch Kaliumchlorid und Magnesiumsulfat ersetzt ist.

 

 

 

Zusammensetzung: 57 % Natriumchlorid, 28 % Kaliumchlorid, 12 % Magnesiumsulfat, 2 % Lysinhydrochlorid

Dadurch konnten dramatische Verbesserungen bei Herz-Kreislauf-Krankheiten erzielt werden. Zwischen 1972 und 2002 reduzierte sich das relative Sterblichkeitsrisiko bei Unter-65-Jährigen drastisch.

  • Tod durch Herzinfarkt: minus 77 %
  • Tod durch Schlaganfall: minus 71 %
Das IMCL, die größte Laborgruppe für medizinisch-chemische Labordiagnostik Österreichs, schreibt auf ihrer Internetseite über die Langzeiterfahrungen in Finnland:
abstandzitat_b_100Das ist umso erstaunlicher, als sich im selben Zeitraum der Anteil der Raucherinnen in der finnischen Bevölkerung verdoppelt hat. Ebenso stiegen BMI und Alkoholkonsum an. Auch an der medikamentösen Behandlung kann es offenbar nicht liegen. Denn die modernen Cholesterinsenker wurden in Finnland in größerem Ausmaß erst ab 1995 verschrieben. Nur acht Prozent der Bevölkerung erhalten Antihypertensiva*.“[2. IMCL-LABOR, „Finnland: Natriumarmes Salz als Mittel gegen den Herztod“. Internet: http://www.imcl.at/aerzte/news/index.php?n=021&nd=320 (Stand: 02.2011).] abstand* Sammelbegriff für Medikamente, die den Blutdruck senken
abstand

Die Auswirkung sind im positiven Sinne gewaltig

abstandGrafiken zur Entwicklung der finnischen Herz-Kreislauf-Gesundheit und verschiedener gesundheitlicher Risikofaktoren von 1972 bis 2002

nach Heikki Karppanen und Eero Mervaala, „Sodium Intake and Hypertension“,
Mervaala 2006, Progress in Cardiovascular Diseases, Vol. 49, No. 2 (September/October), 2006, S. 65-66
abstand
Blutdruck_Salzzufuhr_Finnland

Cholesterin_Uebergewicht_Rauchen_Alkoholkonsum