Lösung 3: Salzersatz der natriumarm ist, dafür mehr Kalium und Magnesium enthält
Soviel hat ein durchschnittlicher Erwachsener an diesen
wichtigen Mineralien in seinem Organismus
Natrium
Kalium
Magnesium
Finnland – ein Land wird durch Salzersatz wesentlich gesünder
Es sieht aus wie Kochsalz, schmeckt wie Kochsalz, enthält aber hohe Anteile an Kalium und Magnesium
Diese Internetseite befasst sich umfassend mit den Vorteilen von Kalium und Magnesium befasst. Dabei sind diese Ersatzsalze keine „Light-Version“ von Kochsalz; wir benötigen sie dringend als Gegengewicht zum Überangebot an Natrium; zusätzlich kann man damit eine mögliche Versorgungslücke bezüglich zweier unserer wichtigsten Mineralien schließen.
Vergleicht man den heutigen Salzverzehr mit dem unserer Vorfahren, die keinen Zugang zu Kochsalz hatten, nehmen wir mit unserer modernen Ernährung etwa 10-mal mehr NaCl am Tag auf, während die Kalium- und die Magnesiumzufuhr nur noch etwa 30 % der ursprünglichen Menge betragen.[8. L. Frassetto, R. C. Morris Jr., D. E. Sellmeyer, K. Todd, A. Sebastian, „Diet, evolution and aging. The pathophysiologic effects of the post-agricultural inversion of the potassium-to-sodium and base-to-chloride ratios in the human diet“, Eur J Nutr. 2001 Oct;40(5):200-13. Internet: http://connection.ebscohost.com/c/articles/5980581/diet-evolution-aging-pathophysiologic-effects-post-agricultural-inversion-potassium-to-sodium-base-to-chloride-ratios-human-diet (Stand: 11.2014).], [9. Michael Zimmermann, Hugo Schurgast, Uli P. Burgerstein, Burgersteins Handbuch Nährstoffe, Haug Verlag (2007).] Ein sprunghafter Anstieg der Salzzufuhr fand für die breite Bevölkerung vor allem in den letzten zwei Jahrhunderten statt, sodass es unwahrscheinlich ist, dass bereits eine genetische Anpassung stattgefunden hat.
- Überspitzt formuliert, ist dieses Missverhältnis wenig „artgerecht“, was sich auch in Problemen hinsichtlich des Bludrucks, der Nieren oder des Säuren-Basen-Haushalts niederschlägt.
- Die Balance wird zusätzlich dadurch gestört, dass eine erhöhte Natriumchloridaufnahme die Urin-Calcium-Ausscheidung und damit die Knochenentkalkung fördert. Kalium und Magnesium werden zu Neutralisationszwecken benötigt und als Säuren-Basen-Verbindung mit ausgeschieden.
- Kalium, Magnesium und Natrium sind gleichzeitig Gegenspieler und Teamplayer im Wasserhaushalt, im Säuren-Basen-Haushalt, im Energiestoffwechsel, für reibungslose Nerven- und Muskelfunktionen, bei der Regulation des Blutdrucks und in vielem mehr.
- Bei gleichzeitiger Zuführung von Kalium und Magnesium verbessert sich die Magnesium-Resorption im Tierversuch um 40%.
- 38-42% der Patienten mit einem Kaliummangel haben auch einen Magnesiummangel.
- Fehlt Magnesium, führt dies im Tierversuch zu einem geringeren Kaliumgehalt im Skelettmuskel – und das trotz ausreichender Zufuhr von Kalium. Dies wiederum bewirkt eine Zunahme von Natrium und Kalzium innerhalb der Zelle.
- Die Natrium-Kalium-Pumpe, die wesentlich für die Zellenergie und den intrazellulären Kaliumgehalt ist, vermindert ihre Aktivität, wenn der Magnesiummangel von längerer Dauer ist.
- Magnesium fördert im Natrium-Kalium-Chlorid-Co-Transportsystem die Aufnahme von Kalium in die Zelle.
Natrium, Kalium und Magnesium im Stoffwechsel
Viele Aufgaben werden von diesem Trio entweder gemeinsam oder antagonistisch gemeistert. Man muss es den Entwicklern von Pan-Salz und den finnischen Gesundheitsbehörden hoch anrechnen, dass sie solche Zusammenhänge bereits in 1970er Jahren nicht nur erkannt, sondern auch umgesetzt haben.
Funktion |
Natrium- |
Kalium- |
Magnesium- |
Blutdruck |
Anstieg |
Senkung |
Senkung |
Elastizität der Blutgefäße |
Senkung |
Anstieg |
Anstieg |
Regulation des |
bindet Wasser |
fördert die Ausscheidung |
über die Kalium-Natrium-Pumpe beteiligt |
Knochendichte |
Reduktion1 |
Anstieg |
Anstieg |
Stressbewältigung, |
Anstieg1 |
Reduktion |
Reduktion |
Nieren- und Harnwegsprobleme |
Anstieg1 |
Senkung |
Senkung |
Regulation des |
beteiligt |
beteiligt |
beteiligt |
elektrische Erregung von |
beteiligt |
beteiligt |
beteiligt |
Nährstoff- und |
beteiligt |
beteiligt |
beteiligt |
Entgiftung der Zelle |
beteiligt |
beteiligt |
beteiligt |
Zellkommunikation, Hormon-, |
beteiligt |
beteiligt |
beteiligt |
Aktivierung von Enzymen |
beteiligt |
beteiligt |
beteiligt |
Allergieschutz |
beteiligt |
1 wenn zu viel Natrium in Form von Kochsalz zugeführt wird
In Finnland begann man bereits Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts mit gezielten Maßnahmen zur Salzreduktion.
Zusammensetzung: 57 % Natriumchlorid, 28 % Kaliumchlorid, 12 % Magnesiumsulfat, 2 % Lysinhydrochlorid
Dadurch konnten dramatische Verbesserungen bei Herz-Kreislauf-Krankheiten erzielt werden. Zwischen 1972 und 2002 reduzierte sich das relative Sterblichkeitsrisiko bei Unter-65-Jährigen drastisch.
- Tod durch Herzinfarkt: minus 77 %
- Tod durch Schlaganfall: minus 71 %
„Das ist umso erstaunlicher, als sich im selben Zeitraum der Anteil der Raucherinnen in der finnischen Bevölkerung verdoppelt hat. Ebenso stiegen BMI und Alkoholkonsum an. Auch an der medikamentösen Behandlung kann es offenbar nicht liegen. Denn die modernen Cholesterinsenker wurden in Finnland in größerem Ausmaß erst ab 1995 verschrieben. Nur acht Prozent der Bevölkerung erhalten Antihypertensiva*.“[2. IMCL-LABOR, „Finnland: Natriumarmes Salz als Mittel gegen den Herztod“. Internet: http://www.imcl.at/aerzte/news/index.php?n=021&nd=320 (Stand: 02.2011).] * Sammelbegriff für Medikamente, die den Blutdruck senken
Die Auswirkung sind im positiven Sinne gewaltig
Grafiken zur Entwicklung der finnischen Herz-Kreislauf-Gesundheit und verschiedener gesundheitlicher Risikofaktoren von 1972 bis 2002
nach Heikki Karppanen und Eero Mervaala, „Sodium Intake and Hypertension“,
Mervaala 2006, Progress in Cardiovascular Diseases, Vol. 49, No. 2 (September/October), 2006, S. 65-66